Über Sales, Recruiting, Sichtbarkeit – und dem Fehler im System:

SAP-Fachleute wissen oft sehr genau, wen man ansprechen müsste, um ein neues Teammitglied oder auch einen passenden Kunden zu finden – sie tun es nur nicht, weil es kulturell nicht vorgesehen ist.

 

Ich hatte das Glück im Rahmen von #Buzzwords by @gicom mit @Dirk Eberle über Peer Recruiting im SAP-Kosmos zu sprechen.

Und am Ende unserer Fahrt durch Bielefeld wurde ich nach der Zukunftsfähigkeit von Per Recruiting eine Aussage zu treffen und das hat bei mir noch einiges an Nachklang verursacht: denn Sales und Recruiting, die beiden Paint Points von SAP-Beratungen haben da viele Parallelen.

Recruiting und Sales sind keine zwei Disziplinen. Sie sind zwei Folgen derselben Entscheidung.

Gerade im SAP-Consulting wird Recruiting oft als operatives Problem gesehen.
Sales als Vertriebsthema.
Projektakquise dann noch als dritte Baustelle.

In Wahrheit beginnen alle drei an derselben Stelle.

Bei Klarheit über die DNA eures Unternehmens:

Wer sind wir eigentlich?
Wofür stehen wir?

Wer ist unser Kunde?
Welche Projekte wollen wir machen – und welche bewusst nicht?
Welche Art von Berater:innen passt zu uns – und welche nicht?

Diese Fragen sind keine losgelösten, dekorativen Visiones-Boards, die wir uns als Schriftzug in unseren Eingangsbereich hängen.
Sie sind die Grundlage dafür, ob eine Organisation überhaupt anschlussfähig ist. Und das insbesondere nach der großen S/4-Migrationswelle.

Erst wenn diese Klarheit für alle Mitarbeitende existiert, ergibt Sichtbarkeit Sinn.
Storytelling, Einblicke, echte Erfahrungen, echte Haltungen sind dann kein Marketing mehr, sondern Übersetzung zu den Business Values eures Unternehmens.

Das wirkt nach außen doppelt:
• Ihr erkennt schneller, welche Kunden wirklich passen – und sprecht sie gezielt an.
• Die richtigen Berater:innen erkennt ihr in relevanten Räumen – und holt sie aktiv ins Gespräch.“

Beides ist kein Zufall. Es ist deckungsgleich.


Ankerkopf Gründerin Sarah Niesel beim Dreh von Buzzwords mit Gicom-Geschäftsführer Dirk Eberle in Bielefeld

Der entscheidende Schritt passiert dann intern. Nicht im Marketing-Funnel, sondern im Organisations-System.

Organisationen, die Recruiting und Sales ernst nehmen, geben ihren Fachleuten einen Auftrag:
Sei sichtbar, beweg dich in relevanten Community Räumen.
Und wenn du jemanden triffst, der in die Organisation als Team Mate oder Partner oder Kunde passt – sprich ihn an.


So entsteht Handlungsfähigkeit über die Peers.

Nicht warten, bis „der Markt“ liefert und auf Inbound setzen.
Sondern selbstbestimmt und in dieser Hinsicht unternehmerisch handeln: Recruiting-Problem gelöst. Sales-Problem gelöst.