Dein CV Teil 2 – SAP Projektübersicht, Zeugnisse und Referenzen

Was gehört noch zum Lebenslauf, wenn ihr euch direkt oder über einen Recruiter bewerbt? Was sind relevante Dokumente und was erwartet HR von euch? Ich möchte einmal provokant behaupten, dass ihr euch – und eurem Gegenüber – im SAP Jobumfeld ein Motivationsschreiben (er)sparen könnt.

Dies ist ebenso wenig zeitgemäß wie ein quasi komplett leeres Deckblatt vor eurem CV – bitte auch weglassen, denn in eure Bewerbung sollen relevante Informationen, die leserfreundlich aufbereitet sind.

Meine Beobachtungen als Karriere- und Personalberaterin im SAP-Umfeld zu flankierenden Dokumenten und Anhängen habe ich als Teil 2-Beitrag zusammen gestellt. Hier geht es zu Teil 1, wenn du den Post zum „Herzstück“ deiner Bewerbung noch nicht kennen solltest.

Euer Grundschulzeugnis braucht nicht mit in eure Bewerbungsunterlagen - und wusstest du, dass du bei uns auch ohne feschen CV einen richtig guten SAP Job bekommst 😛

Deine SAP Projektübersicht

Wenn du SAP BeraterIn, ABAP-EntwicklerIn oder ProjektleiterIn bist – oder auf dem Weg dahin, dann ist meine Empfehlung: lege dir eine separate Projektübersicht an. Eine Excel-oder Word-Datei oder was für dich gut funktioniert, hier freue ich mich auch immer über Tipps und Best Practices von euch.

Am besten kannst du auf die Datei mobil und von verschiedenen Endgeräten zugreifen, denn wenn du ein Parallelsystem anfängst, kann es ggf. irgendwann unübersichtlich werden.

Doch wie soll eine gute Projektübersicht aufgebaut sein?

Mein Vorschlag ist folgender

  • Laufzeit
  • Art des (Teil-)Projekts: Worum ging es, was war das Ziel?
  • Welche Rolle hast du in dem Projekt eingenommen?
  • Welche Technologien kamen zum Einsatz
  • Branche/ je nach Art der Geheimhaltungsvereinbarung auch das Unternehmen
  • Umfang/Budget
  • Deine “geheime Spalte”: Was waren deine Learnings?
 

Der letzte Punkt ist für dich ganz persönlich, diese Spalte würde ich nicht mitschicken. Was du aus dem Projekt mitgenommen hast, ist ein wunderbarer Erfahrungsschatz und deine individuelle Ressource.

Darüber hinaus helfen dir diese Gedanken super als Vorbereitung auf ein mögliches Vorstellungsgespräch und natürlich bei zukünftigen Projekten

Gerade kleinere Teilprojekte kannst du nach ein paar Jahren nur noch schwer rekonstruieren, daher gilt auch hier möglichst aktuell eintragen.

Mein Tipp: Du kannst dir z. B. als Regel einrichten: Immer, wenn du ein Projekt abgeschlossen hast, nimm es direkt in deine Übersicht auf.

👉👉 Wenn du ein Template für deine Projektübersicht brauchst, schick’ ich dir gerne eines zu. Einfach PN.

Deine Zeugnisse

Das Grundschulzeugnis darf raus, das Abi-Zeugnis auch – ich würde dein letztes Abschlusszeugnis von der Uni oder Ausbildungszertifikat mit in deine Bewerbung packen. Füge am besten alle Dokumente zu einer PDF-Datei zusammen, die du dann möglichst komprimierst, sonst wirkt es schnell unübersichtlich.

Wenn du einen Master nach deinen Bachelor gemacht hast und es handelt sich um einen konsekutiven Studiengang, würde ich auch das vorhergehende Zeugnis weglassen. Bei einer anderen Fachrichtung würde ich auf jeden Fall beide reinpacken.

Das letzte Arbeitszeugnis oder Zwischenzeugnis reichen m. E. für die Einreichung der Erstunterlagen aus. Wenn die Personalabteilung noch weitere Zeugnisse benötigt, werden diese dann nachgefordert insofern ihr in die nächste Runde kommt.

Weiterer Hinweis: Fordert euch regelmäßig ein Zwischenzeugnis an, etwa dann wenn Personalgespräche sind. Der Hintergrund ist folgender: Wenn ihr 8 Jahre bei einem Arbeitgeber seid und dann plötzlich ein Zeugnis haben wollt, ist eure Wechselabsicht relativ offenkundig.

Referenzen

In deinem CV würde ich grundsätzlich den Punkt um deine Weiterbildung stark machen, denn darin zeigen sich deine Ausrichtung und deine Schwerpunkte, die dich am Ende beruflich weiterbringen.

Du zeigst durch Zertifikate, dass du viel gelernt hast, dich, manchmal auch proaktiv, gekümmert hast – ich würde Sie aber tendenziell nicht in den Bewerbungsbundle reinpacken. Auch ein Empfehlungsschreiben, letter of recommendation, ist auf Consultant-Ebene sehr ungewöhnlich und mehr bei den FreelancerInnen anzutreffen.

Mein Hinweis hier: Wenn du eine tolle Referenz hast und diese auch angeben darfst, dann würde ich diese Person benennen. Aber Vorsicht: Erlebt haben wir auch hier schon seltsame Dinge, etwa dass die Referenzperson gegenüber dem neuen Unternehmen von dem an der Stelle sehr interessierten Bewerber abgeraten hat. Hoppla oder shit happens!

Um so etwas zu umgehen, solltet ihr der Referenzperson euer Anliegen unbedingt vorher mitteilen und erst dann die Person angeben 🙂

Das war es schon mit dem CV-Teil 2.