Du gehörst nicht zu den 1 Mio., die den Post gelesen haben? Hier kannst du ihn dir nochmal anschauen: https://t1p.de/gl2zj
Und plötzlich war ich in aller Munde:
An einem Freitag im Juli war ich auf einer Hochzeit und hatte für diesen Morgen einen Post voreingestellt. Zwischenzeitlich sah ich auf meinem Privathandy eine Nachricht meines Chefs, der mich fragte, ob ich schon online gewesen wäre heute Morgen…
Ehrlich gesagt, das war ein Schockmoment, denn ich dachte, ich hätte einen Shitstorm oder Ähnliches. Als ich mich auf LinkedIn einloggte, konnte ich es kaum glauben… Mein Beitrag bekam im Sekundentakt mehr Impressionen, er wurde an diesem Morgen schon zigmal geteilt, Menschen kommentierten und überschütteten mich mit positivem Feedback… Ich war baff!
In den Stunden und Tagen danach ging der Beitrag mehr als viral. Knapp 1 Mio. Impressionen, 12.500 Interaktionen, über 800 Kommentare und er wurde über 340-mal geteilt. Zusätzlich wurde ich in sehr vielen HR-Blogbeiträgen erwähnt und Menschen schrieben mich an, um mit mir über das Thema zu diskutieren. Nur Tage danach sprach mich die Fachzeitschrift Business Punk an und fragte, ob sie mich für einen Fachartikel interviewen dürften. Danach wurde ich als Speakerin für eine Fachtagung gebucht und auch noch Monate danach profitiere ich von diesem einen Post. Zeitnah werde ich in der Sonderausgabe der FAZ – Personalwirtschaft „Recruiting Guide“ veröffentlicht und mein Netzwerk sendet mir Bilder von anderen Speakern, die Bezug auf meinen Beitrag nehmen.
Und danach? Wie geht es weiter, wenn man so einen „Lucky Shot“ hatte? Das habe ich mich auch gefragt. Und ich muss ehrlich sein, es ist ein absolut geiles Gefühl, wenn etwas, das dir so am Herzen liegt und was du selbst geschaffen hast, so performt! Danach war es schwer für mich, mich aufzuraffen und neue Inhalte zu posten.
Nach einem kurzen Down habe ich mir aber wieder klargemacht, was eigentlich meine Zielsetzung ist und warum ich eigentlich Inhalte auf LinkedIn teile. Es war mir nie wichtig, mit meinen Inhalten berühmt zu werden. Und obwohl der Post so performt hat, hat er letztendlich nur gering auf mein eigentliches Ziel eingezahlt.
Daher habe ich einfach weitergemacht. Die Posts danach liefen erstaunlich schlecht. Ich dachte: „Interessant.“ Und machte einfach weiter.
Ich habe noch so viel zu sagen, so viel zu erzählen, so viele Ideen und so viele spannende und lustige Storys für euch. Es macht mir einfach Spaß, Inhalte zu teilen.
Ich versuchte, LinkedIn zu gefallen und viel zu posten.
Ich stieß aber auch immer wieder an meine Grenzen. Zeitlich war und ist es schwer, aber ich muss auch in der richtigen Stimmung sein, dann benötigt man natürlich immer gutes Bild- und Videomaterial und manchmal fehlen einem einfach Daten, um Standpunkte zu untermauern. Manchmal treibt mich das in den Wahnsinn und ich frage mich, wie das andere machen. Wie kann es sein, dass die immer so tolle professionelle Bilder haben? Woher nehmen die die Zeit?
Und dann kam KI ins Spiel:
Natürlich kam auch ich irgendwann auf den Trichter, dass KI mir vielleicht bei dieser Herausforderung helfen kann und fing an, ChatGPT mit Prompts zu füttern. Nach anfänglichen Streitigkeiten haben ChatGPT und ich auch mehr oder weniger schnell einen Weg gefunden zu kooperieren. Ich erstellte meine ersten Posts mit der KI, bearbeitete diese etwas und postete ein, zwei. Und ganz ehrlich… Das fühlte sich einfach furchtbar an! Meine Schreibweise ist sicherlich nicht die professionellste, aber sehr, sehr authentisch. Ich las die Posts und konnte mich damit nicht identifizieren. Mache ich also nichts mehr mit der KI? Doch, ich bin dazu übergegangen, ChatGPT meine Schwächen ausgleichen zu lassen, und das ist leider oftmals die Rechtschreibung. ChatGPT liest also meine Texte Korrektur und hilft mir bei der Satzzeichensetzung. Manchmal darf er mir auch Formulierungsvorschläge machen. Aber meistens nicht :-P. Mir kam auch der Einfall, KI mit meinen Bildern zu füttern und Businessbilder erstellen zu lassen. Das Ergebnis war… naja, irgendwie cool, aber obwohl die Person auf dem Bild mir sehr ähnlich sieht, hat sie auch nichts mit mir zu tun. Zusätzlich sind KI-Bilder natürlich sehr perfekt… Und Menschen sind nicht perfekt. Die KI-Bilder waren also eine Erfahrung wert, das auf jeden Fall. Aber kein Ersatz für echtes Bild- und Videomaterial. Zumindest jetzt noch nicht und nicht für mich.
Es macht mir unglaublich viel Spaß, über meine Themen zu schreiben. Ich habe unfassbar spannende, interessante und neue Kontakte, nicht nur aus dem SAP-Universum. Auch meine Besetzungsquote ist durch LinkedIn hochgegangen.
Aber – und das ist ein sehr großes Aber – LinkedIn ist auch unfassbar anstrengend. Ständig neuen Content zu schreiben, der auch seinen eigenen Ansprüchen gerecht wird, ist hart. Für mich ist auch das Thema Bilder und Videos eine riesige Herausforderung. Wer mag sich schon auf Bildern? Zudem habe ich auch Kritikpunkte an LinkedIn. So schön es auch ist, spannende Brancheninfos und Neuigkeiten durch Profis zu konsumieren, ist es nur schwer möglich, auch eine kritische Perspektive einzunehmen. Gerade, wenn es um von LinkedIn geliebte Persönlichkeiten und LinkedIn Voices geht, ist mein Eindruck, dass LinkedIn einen für kritische Stimmen gegen diese Personen bestraft. Ich finde eine solche Plattform gerade interessant, weil es um Austausch und Perspektiverweiterung geht. Auch mal Kontroversen auszuhalten, fällt der LinkedIn-Bubble schwer. Schade!
Manchmal kann man die Scheinheiligkeit dieser Bubble nur schwerlich ertragen. Was man definitiv merkt, ist, dass es eine Community und ein Zusammenschluss von sehr prestigeträchtigen Menschen ist.
Für mich überwiegen aber die zahlreichen Vorteile, wie schnelle Sichtbarkeit, Menschen, die einem zuhören, die Möglichkeit, super Kontakte zu knüpfen, und auch die Karriere ordentlich anzukurbeln. Und ich glaube, es wäre auch noch viel mehr für mich drin, wenn ich es wollte.
Bist du im SAP-Universum unterwegs und überlegst, ein:e echte:r SAPfluencer zu werden? Lass dir von mir als deiner persönlichen SAP-LinkedIn-Coachin helfen und profitiere von meinen Erfahrungen, SAP-Kontakten und meinem Blick durch die HR-Brille.
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