Der Lebenslauf, Curriculum Vitae oder kurz CV gilt bei vielen InformatikerInnen als ein lästiges Übel. Auf einer alten Festplatte oder in der Cloud schlummert er, veraltet, mit einer – unfreiwillig – 2000er Jahre Optik ausgestattet, dahinter befindet sich eine Projektübersicht mit Studienthemen und eurer Masterthesis vollumfänglich ausformuliert (und dann endet es). Auf dem Passbild schaut euch eine Person entgegen, die eure Mutti vielleicht noch als ihr Kind wiedererkennt – und dann plötzlich seht ihr eine spannende Position oder werdet von einem Recruiter darauf angesprochen – ja, und dann? Dann beginnt ein kleiner Wettlauf mit der Zeit gerade, wenn es um die richtig coolen Stellen geht – und manchmal endet der Motivationsschub auch schon beim Suchen und Nicht-Mehr-Auffinden dieser Datei.
Daher folgen in diesem Beitrag 3 Tipps, die euch unterstützen können und ihr lest ein leidenschaftliches Plädoyer, ein bisschen freundlicher zu diesem besonderen Stück Text zu sein.
Es ist so leicht gesagt und ich weiß, die Kür ist die Umsetzung: Aber, wenn ihr ein spannendes neues Projekt abgeschlossen habt, dann notiert euch dieses direkt und fragt euch dabei folgendes – denn Jahre später werdet ihr nur mit äußerster Anstrengung eures Gedächtnisses an diese Ergebnisse kommen:
Projektdefinition: Was waren die Ziel des Projektes, was eure Rolle, welche Technologien kamen zum Einsatz?
Vorher-Nachher und Zusammenhang: Was war hinterher besser als vorher und über welchen Zeitraum mit welchen Beteiligten, in welcher Branche und in welchem Umfang spielte sich das Projekt ab.
Am besten legst du eine separate Projektübersicht an, als Excel-Datei oder was für dich gut funktioniert. Du kannst dir z. B. als Regel einrichten: Immer, wenn du ein Projekt abgeschlossen hast, oder einen tollen Erfolg zu verzeichnen – nimm es in deinem CV auf.
Wenn du es schaffst, deine Inhalte aus deinen Kopf zeitnah in den Lebenslauf zu bringen, ist das weit mehr als die halbe Miete. Alles andere kann – theoretisch – outgesourct werden. Wenn ihr euch die Messlatte zu hoch legt und der Aufwand zu groß ist, dann lasst ihr es nachher sein, regelmäßig euren CV abzudaten, daher wäre meine Empfehlung quick and dirty in die Liste rein – und möglichst anhand eurer Checkliste. Es sollten keine Hürden da sein, die euch davon abhalten könnten euren Content loszuwerden.
Wenn du in einem beruflichen Veränderungsprozess steckst und alle relevanten Stationen mit deinen Erfahrungen gefüllt hast, dann würde ich euch empfehlen eine weitere Person, möglichst mit einem ästhetischen Empfinden und gerne fachfremd, draufschauen zu lassen, oder aber du selbst blickst bewusst gestalterisch auf deinen CV. Auf folgende einfache Merkmale solltest du dabei achten:
Passen die Abstände, ist die Schrift lesbar, wie wird das Auge geführt?
Kann ich mich mit diesem Stück Text und Bild identifizieren? Würde ich mich selbst einladen wollen, wenn ich diesen Lebenslauf erhalte?
Manchmal schadet auch nicht der Blick in den Spiegel, also der Realitätscheck, dein Foto ist in diesem Moment euer Stellvertreter. Und gerade, wenn ihr in einen Job mit mehr Verantwortung reinwollt, dann passt euer Standing von eurem 1. Job-Foto meist gar nicht mehr so recht zu euch.
Für mich ist der CV diese eine Möglichkeit genau an den richtigen nächsten Job kommen zu können (und ich weiß wovon ich spreche, denn in meinem früheren Leben musste ich mich z. T. gegen 300 hochqualifizierte BewerberInnen durchsetzen): Er kann Türöffner oder Türschließer sein, er muss fachlich korrekt sein, aber euch auch als Persönlichkeiten zeigen. Die Zielgruppe ist die IT-Abteilung, aber sie ist auch HR, also müsst ihr beide gut abholen. Wenn ihr es schafft, den Lebenslauf nicht als eine üble Notwendigkeit zu betrachten, sondern als euer Eintrittsticket für genau den Job, der jetzt am besten zu dir passt, dann fällt es euch sicher leichter ihn zu hegen und pflegen und ihm auch freundlich gegenüber zustehen.
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