Kannst du dich noch an das Gefühl erinnern, den ersten Job endlich nach dem Studium gefunden zu haben und den Vertrag zu unterzeichnen? Eine Mischung aus Stolz, Freude, vielleicht ein wenig Wehmut, weil ein anderer Abschnitt zu Ende gegangen ist. Vielleicht war da sogar ein kleiner Zweifel – war das jetzt die richtige Entscheidung? Werde ich meine Studieninhalte einsetzen können? Hätte ich lieber mal doch etwas „Richtiges“ studiert, wie Mutti zu sagen pflegte …
Oder gehörst du zu denen, die immer schon einen Plan hatten, straight das Studium durchgezogen, gezielt Praktika eingegangen und beim Arbeitgeber in spe die Masterarbeit geschrieben und lückenlos in die Junior-Position hineingeglitten sind.
Egal, ob du von deiner Persönlichkeit eher Typ A oder Typ B bist, stellt sich die Frage, was jetzt? Möglicherweise kommt diese Frage eher verdeckt daher, also maskiert als Gefühl, dass diese Jobrolle gerade nicht mehr die Herausforderung bietet. Möglicherweise bist du frustriert, vielleicht bist du aber auch grundsätzlich zufrieden, willst aber mehr und Neues kennenlernen, ob das nun fachlich ist, auf deine SAP-Module bezogen, Branchen in denen du arbeitest oder Unternehmensarten und -formen, wie Agentur, Endkunde, Industrie oder Produktion, Mittelstand, Start-Up.
Schieb‘ diese Gedanken und Gefühle, deine innere Stimme, nicht einfach weg, sondern versuche sie zu kanalisieren und für deinen Karriere-IQ einzusetzen:
Du kannst dich z. B. fragen: Was habe ich technisch, aber auch persönlich und vielleicht auch „nebenher“ für Fähigkeiten gewonnen.
Wen und welche Unternehmen, Branchen, Berufsfelder habe ich in den letzten 1-3 Jahren kennengelernt, die sich für mich spannend anhören?
Mit deinem im ersten Job neu gewonnen Kompetenzen im Gepäck, kannst du den nächstmöglichen Karriereschritt gehen – allein oder mit einem für dein Jobumfeld spezialisierten Personalberater oder Karriereberater. Du kannst auch bei diesem Wechsel noch einmal eine völlige Neuorientierung machen, wenn du diesen Schritt begründen kannst oder weil du es unbedingt ausprobieren willst. Das ist völlig okay!
Ein Karriereschritt, kann auch inhouse erfolgen, das ist sehr unterschiedlich und kommt stark auf die Unternehmenskultur an: Manchmal bleibst du halt der Junior, selbst wenn sich dein Jobtitel ändert. Ein Arbeitgeberwechsel kann dir helfen aus deiner Rolle ganz gezielt hinaus zu wachsen. Im Vordergrund sollte aus meiner Erfahrung nicht das Plus an Gehalt stehen, viel wichtiger ist es in diesem Karriereschritt, dass du deine Kompetenzen produktiv einsetzen kannst und dass du dich langsam besser verstehst:
Welche Rolle soll Arbeit in deinem Leben spielen?
Was stiftet dir Sinn und macht dich zufrieden?
Wo sind Baustellen, die du angehen könntest um im Job noch besser zu werden?
Welche Stärken kannst du aktuell exzellent einsetzen?
Welche Vorstellung von meiner beruflichen Laufbahn habe ich eigentlich?
Was treibt mich an?
Wenn du dich zu früh ausschließlich an der Maximierung deines Gehalts orientierst, dann entgehen dir andere essentielle Dinge, die dich wiederum nicht nur zufrieden machen und dich wachsen lassen, sondern dir möglicherweise zeitversetzt das viel größere Einkommen bringen können. Wichtig ist, dass von der Wechsel von Station 2 zu 3 deutlich mehr System hat und im besten Fall, du eine Vision entwickelst, wofür du deinen Job eigentlich ausübst und wie deine Laufbahn aussehen könnte.
Im Job Nummer 3 ist für viele das Senior-Level erreicht. Fachlich bist du in deinen Schwerpunkten, SAP-Modulen, zur äußerst gefragten ExpertIn geworden: Egal, ob du als SAP-EntwicklerIn oder als BeraterIn unterwegs seid – du hast einiges auf dem Kasten (und das merkst du auch an den vielen Recruiting-Anfragen ;). Vielleicht hast du auch die Erkenntnisse gewonnen, dass du durch (Teil-)Projektleitungen mehr im Bereich Team-Führung und Leadership unterwegs sein willst oder statt in einer Agentur beim Endkunden, oder statt in einem Konzern im Mittelstand oder einem Start-Up u.s.w.
Durch deine mittlerweile jahrelange Berufserfahrung. i. d. R. 5-8 Jahre, manchmal auch 10 Jahre, siehst du dich und dein Jobumfeld meist sehr klar. Ein gutes Beispiel hierfür ist dein Umgang mit Kritik, wie du sie verteilst, aber auch wie du mit Kritik an dir selbst umgehst. Wenn du dich an Job Nummer 1 erinnerst, warst du wahrscheinlich noch nicht so konstruktiv, selbstbewusst und – im positiven Sinne – sachlich.
Du akzeptierst, wer du bist und du weißt, was du kannst und was geht. Häufig fällt diese dritte Jobphase mit Familiengründungsplänen, Hauskauf oder anderen großen Themen überein.
Du hast verstanden, dass Arbeit nicht alles im Leben ist, aber wenn wir arbeiten, es umso wichtiger ist den best passenden Job zu haben.
Anders als von Jobwechsel 1 auf 2 folgt an dieser Stelle doch recht häufig ein üppiger Gehaltssprung und der Wunsch – von euch und eurem Arbeitgeber – mit diesem sozusagen maßgeschneiderten Jobprofil noch lange zu arbeiten.
Für manche von euch geht es in Richtung Stabsstellen, Teamleitungspositionen oder Prozessberatung. In Job Nummer 3 kannst du häufig sowohl dein tiefes fachliches Wissen sowie deine soften Talente einsetzen und hast ein Arbeitsumfeld, was zu dir passt und tendenziell bist du zufriedener als noch bei Station 1 und 2 – aber dies ist meist kein Zufall, sondern geschieht durch deine aktive Arbeit an deiner persönlichen SAP Karriere.
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